Übung: Auslaufender Gefahrstoff und Menschenleben in Gefahr

FeuerwehrMahlbergÜbung

Als Ortsfeuerwehr ist die Vielseitigkeit gefragt. Aus diesem Grunde hatte sich Brandinspektor Andreas Haag eine Übung aus dem Bereich der Gefahrstoffe überlegt.

Natürlich hält jede Feuerwehr für eine solche Einsatzevetualität Spezialkräfte vor, meist in Kooperation mit Kreis oder anderen Kommunen. Diese benötigen jedoch eine Gewisse Zeit um auch eine abgelegene Einsatzstelle in Mahlberg zur erreichen.

Daher gilt es, wenn die Löschgruppe Mahlberg in einen solchen Einsatz geht, zum einen die ersten notwendigen Schritte einzuleiten und den Einsatz für den späteren Ablauf auf ein solides Fundament zu heben.

Zu Beginn des Einsatzes erkundet der Gruppenfüher die Lage.

Folgende Erkundungsergebnisse wurden zusammen getragen: Bei der angenommenen Lage war aus einem Fass in einem Hof ein Gefahrstoff ausgelaufen. Die Art des Stoffes war unbekannt. Einzig und alleine war der flüssige Aggregatzustand erkennbar. In einer Lache des Stoffs lag eine ansprechbar Person, die über einen beissenden Geruch und ein leichtes Brenngefühl im Berich der linken Hand klagte. Das Einsatzumfeld ist durch eine geschlossene Bebauung gekennzeichnet.

Mittels Lautsprecherdurchsage wurden die Anwohner per Sofortanweisung gebeten, in Ihren Häuseren zu verbleiben und Fenster und Türen zu verschließen.

Die Feuerwehr Mahlberg arbeitete nun die Einsatzstelle nach der sogenannten GAMS(N)- Regel ab:

G – Gefahr erkennen
A- Absperrmaßnahmen
M- Menschenrettung
S- Spezialkräfte anfordern

N- Notdekontamination einrichten

Nach dem Einsatzbefehl wurde die Lage nach dieser Regel und der hiermit verbundenen Feuerwehrdienstvorschrift 500 ( FwDV 500 ) abgearbeitet.

Man merkte im Einsatz schnell, wie dünn man hier mit einer Gruppe ( insgesammt 9 Feuerwehrmänner ) aufgestellt ist.

Nachdem die ersten Einsatzmaßnahmen – die eine Löschgruppe leisten kann -durchgeführt wurden, wurde die Vorgehensweise in einer Übungsnachbesprechung besprochen.  Brandinspektor Haag zeigt anhand von 6 Fragen, wie und warum er sich im Rahmen der Lagebeurteilung für von ihm gewählte Vorgehensweise entschieden hatte.

Folgende Fragen halfen Andreas bei der Lagebeurteilung :

1.) Welche Gefahren habe ich erkannt ?
2.) Welche ist die größte Gefahr und muss als Erste bekämpft werden
3.) Welche Taktischen Möglichkeiten habe ich ?
4) Wie kann ich die taktischen Möglichkeiten am besten technisch mit dem vorhandenen Gerät umsetzten ?
5.) Vor welchen Gefahren müssen sich die Einsatzkräfte schützen
6.) Welche Kräfteansatz benötige ich

Die Feuerwehrmänner hatte sichtlich Spass den Einsatzleiter an der Tafel bei seinen Gedankengängen zu begleiten und dies zeigt doch, dass das hohe Ausbildungsniveau in unserer Löschgruppe ein großes Fachwissen abbildet.

Die Übung machte allen großen Spass. Den größten Übungseffekt jedoch leisten die Feuerwehrmänner selbst, wenn Sie sich in einer ruhigen Minute die Übung nocheinmal vor das innere Auge führen um es dann im Ernstfall anweiden zu können.

Text: Übungskommision